Anfang 2024 startet Google damit, Third Party Cookies für Chrome-Nutzer sukzessive abzuschaffen. Das sind zunächst einmal gute Nachrichten für alle, die regelmäßig im Internet unterwegs sind und ihre Privatsphäre schätzen und schützen wollen. Denn Websites werden in Zukunft deutlich weniger Nutzerdaten tracken und weitergeben können als bisher.
Für Marketer im B2B-Bereich, die auf Cookies von Drittanbietern angewiesen sind, um zielgerichtete Werbung zu schalten, stellt diese Neuerung allerdings eine Herausforderung dar. Vielleicht fragst Du Dich, ob das Ende von Third Party Cookies auch das Ende von Targeted Advertising bedeutet? Wir sagen: Nein!
Tatsächlich kann die Abschaffung von Drittanbieter-Cookies sogar eine Chance für erfolgreiche personalisierte Werbung für Dich darstellen! Denn dank neuen (oder besser gesagt: neu gedachten) Lösungen wie Zero Party-Daten und Federated Learning of Cohorts (FLoC) können B2B-Marketer ihre Wunschkunden weiterhin gezielt ansprechen und gleichzeitig in puncto Privacy punkten.
Kurz zur Erklärung: Bei Zero Party-Daten handelt es sich um Daten, die Deine Kunden oder Endnutzer direkt – beispielsweise über Fragebögen oder Formulare – bereitstellen. Bei FLoC handelt es sich um eine Browser-Technologie, die auf interessenbasierter Werbung fußt. Sie sammelt Daten über die Surfgewohnheiten von Benutzern und gruppiert sie anhand ähnlicher Interessen. Der FLoC-Algorithmus analysiert Seiten-URLs und -inhalte, um Kategorien zu erstellen. Nur die Gruppen-ID wird für Werbezwecke weitergegeben, während individuelle Benutzerdaten lokal im Browser gespeichert werden.
Solltest Du unsicher sein, wie Du Dich am besten für die „Cookieless Future” aufstellen kannst, haben wir in diesem Artikel einige Anregungen für Dich. Neben Tipps für eine solide Marketingstrategie ohne Cookies findest Du auch Informationen darüber, wieso Third Party Cookies abgeschafft werden und wie diese „Abschaffung“ überhaupt aussieht. Aber bevor wir uns damit beschäftigen, klären wir zunächst die Basics. Los geht’s!
Was sind Cookies überhaupt?
Klickst Du das erste Mal auf eine Website (und stimmst in einem Pop-up zur Verwendung von Cookies zu), wird vom Server, auf dem sich diese Website befindet, ein kleiner Datensatz in Textform an Deinen Browser übermittelt. Diese Datensätze nennt man Cookies.
Sie werden lokal auf Deinem Computer oder Smartphone (genauer gesagt: in Deinem Browser) gespeichert. Wenn Du die Seite nun ein zweites Mal aufrufst, sendet Dein Browser die bei der ersten Sitzung gespeicherten Cookies an den Server der Website zurück.
Anders als häufig angenommen enthalten Cookies zunächst einmal keine direkten Informationen zu Deiner Person wie Deinen Namen oder Deinen genauen Standort. Anhand eines sogenannten „Identifier“ – also einer individuellen Kennung in Textform – ist jeder Cookie aber klar einem Gerät und Browser zuzuordnen.
Auch Daten zum Nutzerverhalten werden in den Cookies gespeichert.
Das ist zunächst einmal nichts Schlechtes. Dank Cookies erkennt eine Website Dich wieder und kann zum Beispiel Spracheinstellungen von der letzten Sitzung übernehmen oder Deinen Warenkorb in einem Onlineshop samt Inhalt wiederherstellen.
Für Werbetreibende sind Cookies nützlich, da sie es erlauben, das Verhalten von Nutzern zu analysieren. Für Website-Betreiber wird das auch in Zukunft weiter möglich sein. Warum? Weil Du als Website-Betreiber immer noch First Party Cookies einsetzen darfst – diese Art von Cookies werden nicht abgeschafft. So bleiben auch die funktionalen Vorteile (z.B. Sprachauswahl und die Speicherung von Login-Daten) von First Party Cookies für User in Zukunft bestehen.
Anders sieht es mit Third Party Cookies aus. Dabei handelt es sich um Datensätze von Drittanbietern, die keine funktionale Aufgabe auf einer Website erfüllen. Sie dienen dazu, das Verhalten eines Nutzers über die Grenzen des eigenen Webauftritts hinweg zu analysieren und (meistens) für Marketing-Zwecke zu nutzen.
Erfahre in unserem Webinar mehr darüber, wie Du First Party Data von Second und Third Party Data unterscheidest, sie zur Steigerung Deines Umsatzes nutzen kannst und vieles mehr!
Wieso werden Third Party Cookies abgeschafft?
Third Party Cookies haben schon lange einen schlechten Ruf. Browser, wie Safari und Firefox, blocken die auch als „Tracking Cookies“ bezeichneten Datensätze bereits seit Jahren. Warum also wird so ein Hype darum gemacht, dass Google nun nachzieht?
Nun, Chrome ist der weltweit meistgenutzte Browser – im November 2023 verbuchte er 22,1% der weltweiten Page Views. Dieser Browser ist also für Werbetreibende im B2B- und im B2C-Bereich von enormer Bedeutung.
Darum war der Aufschrei, als Google bereits im Jahr 2022 Third Party Cookies abschaffen wollte, groß. Letztendlich verlängerte das Unternehmen seinen Zeitplan, um Entwicklern, Werbetreibenden, Regulierungsbehörden, politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen mehr Zeit für die Anpassung zu geben. In 2024 wird allerdings auch der Chrome-Browser Cookies von Drittanbietern endgültig abschaffen.
Das Ende der Third Party Cookies erfolgt schrittweise. Im ersten Quartal 2024 werden Third Party Cookies zunächst nur für 1 % der Chrome-User abgeschaltet. So haben Marketer noch etwas Zeit, neue Methoden auszutesten und sich auf eine Zukunft ohne Drittanbieter-Cookies vorzubereiten.
Ende 2024 sollen Third Party Cookies aber für alle Nutzer*innen von Chrome der Vergangenheit angehören.
Woher kommt genau jetzt dieser Sinneswandel? Immerhin war die Verwendung von Third Party Cookies lange Zeit Standard in der Marketing-Branche und Google schien dem Tracking von Usern bisher nicht allzu abgeneigt. Tatsächlich gibt es mehrere Gründe, weshalb eine Zukunft ohne Drittanbieter-Cookies mittlerweile unvermeidbar scheint. Wir nennen Dir drei der Wichtigsten:
1. User haben immer mehr Bedenken hinsichtlich ihrer Privatsphäre
Im Jahr 2020 gaben 68 % der Befragten in Deutschland an, dass sie vermuten, ihre persönlichen Daten im Internet seien eher bzw. völlig unsicher. Und nicht nur das: In einer Studie von Cisco aus demselben Jahr gaben ganze 47 % der Befragten an, in der Vergangenheit Geschäfte mit Firmen unterbrochen zu haben, deren Privacy-Regularien ihnen nicht zugesagt hätten. Dazu gehörten beispielsweise Social-Media-Plattformen oder Telefonanbieter.
Wer heutzutage punkten will, muss den Datenschutz seiner Kunden ernst nehmen. Klar, dass Cookies von Drittanbietern Dein Online-Marketing effizienter machen. Aber damit sie Dir genügend Informationen für ein umfassendes Nutzerprofil liefern, musst Du Daten auf vielen verschiedenen Seiten tracken. Dabei könntest Du versehentlich auch sensible personenbezogene Daten sammeln, zum Beispiel zur sexuellen Orientierung, politischen Zugehörigkeit und zur Krankengeschichte einer betroffenen Person. Im Falle einer Datenpanne würdest Du all diese privaten Informationen über Deine Interessenten und Kunden preisgeben. Willst Du das wirklich riskieren?
2. Änderungen in der Gesetzgebung
Nicht nur für die Endnutzer rückt der Datenschutz immer stärker in den Fokus. Auch Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden weltweit arbeiten seit Jahren hart daran, die Datenerfassung durch Dritte einzudämmen. Zwei der bekanntesten Datenschutzgesetze der letzten Zeit sind:
Die von der Europäischen Union (EU) verabschiedete Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
der California Consumer Privacy Act (CCPA), der 2018 vom Staat Kalifornien verabschiedet wurde.
Außerdem gibt es eine Reihe von Gesetzen im Bereich ePrivacy, die ebenfalls die Nutzung von Cookies regulieren und einschränken. Es drohen hohe Bußgelder: In der DSGVO sind z.B. Strafen in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro für Unternehmen vorgesehen, die die Privatsphäre von Usern verletzen. Unter anderem ist in diesen Gesetzen festgeschrieben, dass eine Website erst die Zustimmung von ihren Besucher*innen einholen muss, bevor sie bestimmte Cookies auf deren Rechnern speichern kann. Und diese Regeln gelten nicht nur für Unternehmen mit Sitz in Kalifornien und der Europäischen Union, sondern auch für Unternehmen, die Geschäfte in diesen Regionen machen und daher eventuell persönliche Nutzerdaten verarbeiten.
So gilt die DSGVO unter anderem auch für Unternehmen außerhalb der EU, wenn sie nur einen einzigen Mitarbeiter in der EU haben. Auch der Verkauf von Waren oder Dienstleistungen an in der EU ansässige Personen oder das Online-Tracking von Personen in der EU verpflichtet zur Einhaltung der DSGVO.
Der CCPA wiederum muss eingehalten werden, sobald ein gewinnorientiertes Unternehmen Waren oder Dienstleistungen im Wert von über 25 Millionen Dollar an die Einwohner Kaliforniens verkauft oder personenbezogene Daten von mehr als 50.000 Einwohnern Kaliforniens zu kommerziellen Zwecken verarbeitet.
3. Cookies haben nicht mehr denselben Wert wie früher
Es ist sicher lobenswert, dass Google das Tracking von Usern eindämmen will. Cookies haben in den letzten Jahren aber auch schlicht einiges an ihrem ursprünglichen Wert verloren.
Das ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass viele User vermehrt in Apps statt auf Websites unterwegs sind – und in Apps finden Cookies schlicht keine Anwendung. Außerdem hat eine Vielzahl der User heutzutage mehrere Geräte, sodass es schwierig wird, ein zuverlässiges Profil von jemandem zu erstellen, der neben einem Smartphone auch einen dienstlichen und womöglich noch einen privaten Laptop nutzt.
Abgesehen davon spielen auch Adblocker und datenschutzfreundliche Suchmaschinen, wie DuckDuckGo, eine immer größere Rolle. Diese verhindern, dass Third Party Cookies auf den Geräten von Nutzer*innen installiert werden. Laut einem vom GWI veröffentlichten Bericht lag der weltweite Durchschnitt der Nutzer*innen von Werbeblockern im Jahr 2022 bei 35,7 %, wobei 41,6 % dieser Personen den Schutz der Privatsphäre als Grund für die Nutzung angaben. Womöglich ist also genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um Strategien zu entwickeln, mit denen Daten auch ohne Cookies erhoben werden können.
B2B-Marketing ohne Cookies: Musst Du Dir Sorgen machen?
Die Aussicht auf das Ende der Cookie-Ära setzt B2B-Marketer unter Druck. Das fröhliche Datensammeln der letzten Jahre und die damit einhergehende Möglichkeit, potenzielle Kunden sehr zielgerichtet ansprechen zu können, scheint vorüber. Und nicht nur für Werbetreibende bringt das Herausforderungen mit sich – auch B2B-Kunden profitierten in der Vergangenheit von hochpersonalisierter Werbung. Zugleich legen gerade Kunden im B2B-Bereich einen hohen Wert auf Datenschutz. Im B2B-Marketing müssen also neue Wege gefunden werden, um Werbung personalisieren und gleichzeitig den Datenschutz von Usern wahren zu können.
Mach das Beste draus: Wie Du in einer Welt ohne Cookies an der Spitze bleibst
Zum Glück ist Digitalmarketing auch ohne Cookies möglich. Hier ist ein Beispiel für eine Art von Werbung, mit der Du Deine potenziellen Kunden auch ganz ohne Cookies gezielt auswählen und ansprechen kannst.
Permission Marketing
Im Juli 2023 entschied der Europäische Gerichtshof gegen Meta und bestätigte, dass das Unternehmen die Zustimmung seiner Nutzer*innen einholen muss, bevor es ihnen personalisierte Werbung zeigen darf und ihre personenbezogenen Daten dafür verarbeitet. Entscheidungen wie diese sind ein Hinweis darauf, dass zustimmungsbasiertes Marketing in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird.
Zustimmungsbasiertes Marketing, auch Permission Marketing genannt, bedeutet, dass Du nur den Usern Werbung zeigen darfst, die Dir die Erlaubnis dazu gegeben haben. So kannst Du gezielt Werbung schalten, ohne die Privatsphäre Deiner Kunden zu verletzen. Vielleicht wirkt diese zustimmungsbasierte Form von Werbung auf Dich etwas einschränkend – tatsächlich liegt im Permission Marketing aber eine große Chance.
Beispiele für Permission Marketing sind:
Push-Benachrichtigungen: Du kannst den Besuchern Deiner Website anbieten, sie mit Push-Benachrichtigungen über News aus Deiner Produktion oder Sonderangebote auf dem Laufenden zu halten.
Chatbot-Marketing: Mithilfe eines Chatbots kannst Du Unterhaltungen mit potenziellen Kunden initiieren und sie dazu anregen, sich weitere Informationen zu bestimmten Produkten zuschicken zu lassen.
SMS- und E-Mail-Marketing: Potenzielle Kunden können sich für Deinen Newsletter anmelden, indem sie Dir ihre E-Mail-Adressen oder Telefonnummern geben. Sie müssen Dir ihre Zustimmung erteilen, damit Du ihnen Nachrichten schicken kannst.
Mit Permission Marketing wendest Du Dich ausschließlich an warme Leads. Denn nur wer bereits interessiert an Deiner Marke oder Deinem Produkt ist, wird Deine Werbung zulassen. Du verschwendest Deine Werbeausgaben also nicht an Personen, die gar nichts von Dir wissen wollen.
Hier sind einige Best Practices, die Du beachten solltest, um im Permission Marketing erfolgreich zu sein:
Gestalte die An- und Abmeldung zu Deinen Marketing-Diensten (z.B. Push-Benachrichtigungen) so einfach wie möglich.
Informiere die User über die Art der Informationen, die Du ihnen schicken willst.
Lass sie wissen, wie oft Du sie kontaktieren wirst.
Gib den Usern die Freiheit, selbst zu entscheiden, zu welchen Themen sie informiert werden möchten (z.B. ausschließlich zu Sonderangeboten).
Schaffe Anreize für Nutzer, Dir ihre Daten zu geben (z.B. kostenlose Testversionen für alle Abonnenten des Newsletters).
Nutze eine zuverlässige Plattform für Dein Consent Management, die Dir hilft, alle Regularien zum Datenschutz einzuhalten.
Trotz der genannten Vorteile, die Permission Marketing mit sich bringt – ganz ohne Nutzerdaten wird Marketing auch in Zukunft nicht funktionieren. Schauen wir uns also an, wie Du Daten DSGVO-konform und ganz ohne Third Party Cookies erheben kannst.
In 5 Schritten bereit für eine Zukunft ohne Cookies
Solltest Du Dich bis jetzt noch nicht auf eine Zukunft ohne Cookies vorbereitet haben, wird es allerhöchste Zeit. Denn wer die richtigen Vorkehrungen trifft und sich auf neue Strategien einlässt, hat jetzt gute Chancen, sich auf seinem Markt ganz vorne zu platzieren. Mit unseren 5 Schritten kann nichts mehr schief gehen!
1. Kümmere Dich um die passende Software und das nötige Know-How
Wenn Dein Marketing-Team die letzten Jahre damit verbracht hat, Third Party Cookies bis ins kleinste Detail auszuwerten, um personalisierte Marketingkampagnen zu schalten, dann ist es jetzt an der Zeit, umzudenken. Dabei kannst Du Dir die folgenden Fragen stellen:
Nutzt Du ein Programm, um First-Party-Daten zu sammeln? Wenn nicht, dann solltest Du Dich darüber informieren, ob ein Investment in Website-Analyse-Tools wie Leadfeeder für Dich sinnvoll sein könnte. Mit Leadfeeder siehst Du zum Beispiel, welche Firmen Deine Website besuchen, welche Unterseiten sie ansehen und welche Inhalte sie interessieren. Perfekt, um diese Firmen als Leads in Deine Sales Pipeline zu spülen!
Hat Dein Team das nötige Know-How, um Daten aus neuen Marketingtechniken wie Marketing Mix Modelling, Kohortenanalyse und Data Clean Rooms auswerten zu können? Wenn nicht, solltest Du entweder in Fortbildungen investieren oder einen Experten zu diesen Themen einstellen.
Verfügst Du über die richtigen Tools zur Verwaltung von Metadaten? Wenn nicht, solltest Du Dich über die Software auf dem Markt informieren und überlegen, welche Programme Deinen Bedürfnissen entsprechen.
2. Fokussiere Dich auf First- und Zero-Party-Daten
In einer Welt ohne Third Party Cookies gewinnen First- und Zero-Party-Daten wieder an Bedeutung. Aber im Gegensatz zu Third Party-Daten, für die Du bezahlen kannst, musst Du First- und Zero Party-Daten selbst sammeln.
Zero Party-Daten sind – wie oben bereits erwähnt – wertvolle Informationen, die (potenzielle) Kunden mit Dir teilen. Das können zum Beispiel Antworten auf eine Online-Umfrage sein oder Informationen und Anregungen, die Dir Kunden im direkten Gespräch mitteilen.
First Party-Daten erhältst Du durch die Auswertung von First Party Cookies. Durch First Party Cookies kannst Du beispielsweise ermitteln, wie die Customer Journey gewöhnlich abläuft, zu welchen Themen sich die Besucher*innen auf Deiner Seite informieren und auf welche Anreize (zum Beispiel Banner zu Sonderaktionen auf Deiner Startseite) sie reagieren. Unter Umständen lassen sich auch Kontaktdaten, zum Beispiel die E-Mail-Adresse, mit der sich ein Kunde bei Deinem Online-Shop anmeldet, über First Party Cookies ermitteln.
Du brauchst jedoch die Zustimmung Deiner Besucher*innen, um First-Party-Data erheben und nutzen zu können. Wenn jemand Deine Seite zum ersten Mal besucht, musst Du ein Cookie-Banner anzeigen, das Deinen Nutzer*innen eine Opt-out-Option bietet. Neben First Party Cookies kannst Du auch die folgenden Methoden nutzen, um First Party-Daten zu erheben:
Online-Umfragen
Webformulare
CRM-Systeme
Mobile Apps
Dein Ziel sollte sein, möglichst viele und genaue First- und Zero-Party-Daten zu sammeln. Dealfront bietet zahlreiche Lösungen, die Dir bei diesem Unterfangen helfen können.
3. Mach es Kunden und Interessenten leicht, Feedback zu teilen
Feedback von B2B-Kunden ist eine wertvolle Informationsquelle. Denn konstruktive Kritik von Unternehmen, die Dein Produkt aktiv nutzen, hilft Dir, Deine Lösung zu verbessern. Aber Rezensionen sind oft schwer zu bekommen. Du solltest etwaige Hürden für den Feedback-Prozess also möglichst flach halten oder ganz aus dem Weg räumen.
Wie wäre es zum Beispiel damit, dass Du Kunden etwas schenkst, wenn sie Dir eine Review auf Plattformen wie Google, G2 oder Capterra hinterlassen? Als Anreiz kannst Du gegebene Reviews durch Rabatte, ein Upgrade oder kostenlose Testversionen belohnen. Was hältst Du davon?
Eine weitere Möglichkeit, mehr Kundenfeedback zu erhalten, ist die Umsetzung des aktuellen Feedbacks. Die meisten B2B-Kunden merken, wenn Du Verbesserungen vornimmst, die auf ihren Wünschen basieren. Wenn Du Ergebnisse greifbar machst, werden Kunden in Zukunft eher bereit sein, Dir Feedback zu geben. Eine Möglichkeit hier wäre, den Kunden, die Verbesserungsvorschläge eingebracht haben, als Erstes Zugang zu neuen Funktionalitäten zu gewähren. So testet Du nicht nur, was Du entwickelt hast, sondern zeigst auch Wertschätzung!
Nicht zuletzt solltest Du Deinen Kunden (wahrheitsgemäß!) versichern können, dass Du alle geltenden Datenschutzgesetze befolgst. Das ist im Prinzip die Grundvoraussetzung für jegliches Datensammeln.
4. Informiere Dich über Contextual Targeting und IP-Targeting
In einer Welt ohne Third Party Cookies müssen Marketer Targeted Advertising neu denken. Und „neu denken“ heißt in diesem Fall auch, Lösungen aus der Vergangenheit wiederzuentdecken. Zu diesen Lösungen zählen Marketing-Maßnahmen wie Contextual Targeting und IP-Targeting. Wenn Du diese Strategien bisher nicht (oder länger nicht mehr) verfolgt hast, wird es nun höchste Zeit. Denn sie werden in Zukunft immer wichtiger werden.
Im Contextual Targeting schaltest Du Anzeigen auf Plattformen mit Inhalten, die für Deine Zielkunden relevant sind. Welche Plattformen das sind, erfährst Du, wenn Du Deine First- und Zero-Party-Daten analysierst.
Wenn Du z.B. siehst, dass viele Deiner Kunden sich Blog-Artikel zu einem bestimmten Thema durchlesen, kannst Du versuchen, Werbung für ein passendes Produkt in Podcasts oder Werbeanzeigen in Zeitschriften zu demselben Thema zu schalten.
Hast Du noch nicht viele Daten erhoben, kannst Du auch Online-Werbung auf Plattformen schalten, die Kunden in Deiner Branche womöglich ansprechen. Und nicht nur das: Du könntest auf einer Messe, die von Deinen Zielkunden besucht wird, einen Vortrag halten oder mit einem Stand vertreten sein. Einige Methoden, die früher vielleicht Standard waren, kannst Du entstauben und neu ausprobieren!
Vielleicht ist es auch interessant für Dich, B2B-Unternehmen in einer bestimmten Region anzusprechen. Zum Beispiel vor einer Messe in einer bestimmten Stadt, bei der Du Deine Produkte präsentierst oder an Standorten, an denen viele Deiner Zielkunden ansässig sind.
Glücklicherweise bietet Dealfront Dir Tools und spannende Insights, um in jedem europäischen Markt gezielt zu werben. Beispielsweise kannst Du mit Target eine Liste mit spannenden Firmen erstellen, die Deinem Ideal Customer Profile (ICP) entsprechen.
Nutze dazu eine Vielzahl an Filtern wie Firmengröße, Branche, Umsatz und mehr, um Deine Auswahl einzuschränken. Auch besondere Filter wie Trigger Events – beispielsweise ein Umzug, Managementwechsel oder Stellenkürzungen – kannst Du anwenden, um Deine Wunschkunden zu finden. Im Anschluss kannst Du diese Liste als Basis für die Telefonakquise oder für B2B-Ads verwenden. Dazu spielst Du diese Liste in Promote, um auf der Grundlage der Firmen-IP-Adressen gezielte Display Ads zu schalten.
Sofern einer Firma eine feste unternehmensbezogene IP-Adresse zugeordnet ist, können solche Firmen-IP-Adressen für Ads durch programmatische Werbung auf Anbieterseiten wie Google, Rubicon etc. genutzt werden, um Deine Leadgenerierung zu pushen.
IP-Targeting hält Dir dementsprechend einige Türen offen, sodass Du auch diese Form des digitalen Marketings in Deine Toolbox aufnehmen solltest.
5. Bleib auf dem Laufenden in Sachen Datenschutz
Momentan sieht es danach aus, als würden die Datenschutzgesetze in Zukunft eher verschärft als gelockert werden. Es reicht nicht, wenn Du Deine Strategie im letzten Moment an neue Regularien anpasst - Du musst vorausdenken.
Außerdem reicht es nicht, nur über die gesetzliche Lage in Deinem Land Bescheid zu wissen. Wenn Du international tätig bist, musst Du auch die Datenschutzgesetze der Länder befolgen, in denen Deine Kunden ansässig sind. Wie wir oben bereits geschrieben haben, reicht hier eine Mitarbeiterin in einem Land mit strengen Datenschutzvorschriften aus!
Um nicht selbst zum Rechtsexperten werden zu müssen, kannst Du auch Software nutzen, die Dir dabei hilft, rechtlich immer auf der sicheren Seite zu stehen. IBM beispielsweise wirbt damit, dass seine sogenannte Data-Fabric-Architektur dabei hilft, wichtige Kundendaten zu sammeln, abzurufen und zu speichern und gleichzeitig automatisch alle relevanten Datengesetze einzuhalten.
Fazit: Die Abschaffung von Cookies steht Deinem Erfolg im B2B-Marketing nicht im Weg
Gerade im Online-Marketing sind Veränderungen an der Tagesordnung. Trotzdem solltest Du Dir für den Übergang in die Cookieless Future eine Strategie zurechtlegen und frühzeitig handeln. Jetzt, da Du die Basics und Hintergründe zum Ende der Third Party Cookies kennst und Dich über alternative Methoden zum Datensammeln informiert hast, wird es Zeit, anzupacken.
Mit dem richtigen Partner an Deiner Seite kannst Du nun richtig durchstarten. Dealfront gibt Dir Werkzeuge an die Hand, mit denen Du auch in Zukunft wertvolle Informationen über Deine potenziellen Kunden sammeln und auswerten kannst – und das komplett DSGVO-konform und ohne Third Party Cookies!