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Was ist Product-Led Growth (PLG)?

Dipak Vadera 26 November 2023

This article is also available in German.

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Ist Deine Wachstumsstrategie eher produkt- oder vertriebsorientiert? Mit Ersterem – dem Product-Led Growth (PLG) – rückst Du Dein Produkt ins Rampenlicht. Wenn Dein Produkt die Massen begeistert, einfach zu nutzen und nicht allzu teuer ist, kann PLG die richtige Wahl für Dich sein.

Vielleicht hast Du Dir noch gar keine Gedanken gemacht, welche Strategie Du in Deinem B2B-Business überhaupt fährst. Oder Du hast virale Tools wie Loom oder Calendly zum Vorbild genommen und eine ähnliche Strategie genutzt, ohne es PLG zu nennen. Wie auch immer Du vorgegangen bist: Nach diesem Artikel wirst Du wissen, ob PLG das Richtige für Dich ist und falls ja, wie Du das Beste aus diesem produktorientierten Ansatz für Dich herausholst.

Nach diesem Blogartikel weißt Du mehr über:

  • Was Product-Led Growth ist und wie Dein Business davon profitiert

  • Die Unterschiede zwischen Sales-Led und Product-Led Growth

  • Was die relevantesten PLG-Kennzahlen sind, die Du messen solltest

Was ist eine Product-Led-Growth-Strategie?

Product-Led Growth (PLG) ist ein strategischer Ansatz, bei dem das Produkt an sich als Impulsgeber für die Kundengewinnung, -bindung und -erweiterung wirkt. Bei PLG konzentrierst Du Dich darauf, einen Vorteil für Deine Customer Base zu schaffen und organisches Wachstum zu fördern. Im Grunde genommen ist PLG für ein Produkt gedacht, das sich schon allein aufgrund seines Mehrwerts von alleine verkauft.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Du als PLG-fokussiertes Unternehmen nicht auch Marketingmaßnahmen ergreifen darfst, um neue Kunden zu gewinnen. "Product-Led" bedeutet in dem Fall einfach, dass das Produkt gegenüber jeder anderen Wachstumsstrategie im Vordergrund steht.

Die Grundprinzipien von Product-Led Growth

Produktorientierte Unternehmen setzen auf folgende Kriterien:

1. Sie begeistern User auf den ersten Blick mit einem coolen Produkt

Die erste Erfahrung mit Deinem Produkt prägt die Wahrnehmung und die Bereitschaft Deiner User auch in der Zukunft auf Deine Marke und Dein Tool zu setzen. Für Dich sollte es also im Fokus stehen, (künftige) Kunden mit leistungsstarken Funktionen zu beeindrucken.

2. Sie erlauben Kunden, das Produkt vor dem Kauf auszuprobieren 

Ein PLG-Ansatz beginnt meistens damit, dass potenzielle Kunden das Produkt vor dem Kauf kennenlernen können. SaaS-Unternehmen bieten dafür zum Beispiel folgende Möglichkeiten an:

  • Vollständiger Produktzugang für einen begrenzten Zeitraum (kostenlose Testversion)

  • Uneingeschränkte Nutzung mit limitierten Funktionen (Freemium-Plan)

  • Nutzung einer Demoversion

Wenn Dein Produkt die User überzeugt, kaufen sie die Premium-Version wahrscheinlich im nächsten Schritt. Schließlich wissen User aus erster Hand, was sie für ihr Geld erhalten.

3. Sie stellen sicher, dass das Produkt einfach zu nutzen ist

Dein Produkt steht und fällt mit seiner Funktionalität und dem Handling. Ein intuitives Interface verbessert das Erlebnis Deiner Kunden, weil sie sich schneller zurechtfinden und dadurch weniger oder gar keine Unterstützung benötigen.

4. Sie nutzen Nutzerfeedback, um Funktionalitäten zu optimieren

Bevor Du Produktfunktionen auf der Grundlage vermeintlicher Kundenwünsche optimierst, hol Kundenfeedback ein. Eine Product-Led-Growth-Strategie verlässt sich stark auf Feedback, um Produkte genau auf die Pains und Needs der Zielgruppe zuzuschneiden.

5. Sie lassen ihr Produkt viral gehen für mehr Wachstum

Viralität ist ein wesentliches PLG-Prinzip. Wenn Deine Lösung viral geht, empfehlen es User von selbst weiter und begeistern andere!

Wie Du die Begeisterung Deiner Kunden einfängst? Eine Möglichkeit dazu sind zum Beispiel In-App-Anfragen, die User direkt zur Bewertung Deines Produktes im App Store, Google Play Store und Google Web Store leiten. Außerdem kannst Du zufriedene Bestandskunden bitten, Dein Produkt auf Bewertungsplattformen wie TrustRadius, G2 oder Capterra zu bewerten. Ziel ist es, so viele positive Bewertungen wie möglich zu erhalten, die Du dann als Social Proof auf Deiner Website, diversen Landingpages, Social Media und mehr verwenden kannst.

Angst vor negativen Bewertungen? Die musst Du nicht haben. Wenn Du auf negative Bewertungen eingehst, um unzufriedenen Usern zu helfen, zeigt das, dass Dir deren Meinung wichtig ist und Du sie nicht auf die leichte Schulter nimmst.

PLG vs. SLG: die Unterschiede

Was unterscheidet PLG von SLG? Grundsätzlich sorgt das Product-Led-Growth-Modell dafür, dass sich Dein Produkt im Grunde von selbst verkauft. Das ist der große Unterschied zu einem SLG-Ansatz, bei dem Dein Vertrieb jeden potenziellen Kunden kontaktiert, bevor es zu einem Kauf kommt. Grundsätzlich haben PLG und SLG zwar das gleiche Ziel (Wachstum), sie unterscheiden sich aber grundlegend in ihren Prioritäten.

Aber tauchen wir doch etwas tiefer ein:

Wie der Name schon sagt, stützt sich Sales-Led Growth (SLG) insbesondere auf Vertriebsmaßnahmen, um neue Kunden zu gewinnen. Unternehmen mit dieser Wachstumsstrategie bieten oft komplexe Produkte an, die spezielle Kenntnisse beim Nutzer erfordern. Eine Vertragsunterzeichnung hängt somit von der Qualität der Kommunikation zwischen dem (potenziellen) Kunden und Deinem Sales-Team ab.

Im Gegensatz dazu setzt PLG auf benutzerfreundliche Produkte, die potenzielle Kunden ohne die Hilfe Deines Vertriebs selbst ausprobieren können. Mithilfe bestimmter Kriterien wie Zielgruppe, Budget und Skalierbarkeit findest Du heraus, welches Modell am besten zu Deiner Lösung und zu Deinem Unternehmen passt.

Wesentliche Merkmale von PLG-Unternehmen

Die meisten Unternehmen mit einer Product-Led-Growth-Strategie ähneln sich in mehreren Merkmalen. Hier einige typische PLG-Beispiele:

  • Kostenlose Testversionen und Freemium-Modelle, sodass jeder das Produkt ohne Hindernisse ausprobieren kann

  • Einfache Produkte, die ohne Rücksprache mit dem Vertrieb genutzt werden können

  • Fokus auf Mund-zu-Mund-Propaganda und Viralität der Produkte

  • Geringere Investitionen in Marketing und Vertrieb als bei SLG-Unternehmen

  • Produkte, die erheblich günstiger sind als SLG-Produkte

Produktbasiertes Wachstum vs. vertriebsorientiertes Wachstum: 5 Vorteile von PLG

Bei „traditionellen” Vertriebsmodellen überzeugst Du potenzielle Kunden durch umfangreiche Marketing- und Vertriebsmaßnahmen von Deiner Lösung. Hier kann Dein Marketing-Team beispielsweise Content erstellen oder Social-Media-Posts bei Business-Netzwerken wie LinkedIn erstellen, um organisches Wachstum zu fördern. Außerdem tragen Werbeanzeigen bzw. B2B-Ads dazu bei, Deine Lösung auch im Paid-Bereich zu platzieren.

Klassischerweise sammelst Du dann dank Newsletter-Anmeldungen oder Downloads Kontaktdaten. Nachdem Du Leads auf diese Weise gesammelt hast, qualifiziert Dein Vertrieb in der Regel alle Leads und prüft, ob sie Deinem Ideal Customer Profil (ICP) entsprechen. Dann muss sich Dein Team nur noch über einen geeigneten Kanal (im DACH-Markt am besten per Telefon!) an den betreffenden Interessenten wenden.

Diese Form der Kundenakquise ist jedoch meist teuer und mit langen Verkaufsprozessen verbunden. Im Vergleich dazu wird PLG zum Game-Changer:

Five benefits of Product-Led Growth

1. Vorteil: Voller Fokus auf den Kunden

Bei herkömmlichen Vertriebsmodellen werden potenzielle Kunden gerne mal durch aggressives Marketing und umfangreiche Vertriebsgespräche überzeugt. PLG versteht die Bedürfnisse der User und bietet exakt auf diese Bedürfnisse zugeschnittene Produkte an. Du gewinnst also langfristig Kunden, weil die Customer Experience wesentlich eingängiger ist.

2. Vorteil: Niedrige Akquisekosten

Wachstum durch intensives Marketing ist teuer. PLG ist hier die wesentlich günstigere Option, da es sich auf organische Wachstumsstrategien verlässt, wie z. B.: 

  • Mund-zu-Mund-Propaganda und Viralität

  • SEO-optimierten Content (Linkbuilding, Blogartikel, Landingpages)

  • Positive Bewertungen auf Review-Plattformen (Capterra, TrustRadius, G2)

3. Vorteil: Höheres User Engagement

Bei Product-Led Growth geht es um eine reibungslose User Experience. Neukunden finden sich dementsprechend alleine in Deinem Tool zurecht und kommen nur bei Rückfragen oder Upgrades auf Dein Vertriebsteam zu.

4. Vorteil: Schnellere Wertschöpfung für Kunden

Product-Led Growth erzeugt beim Kunden schneller einen Mehrwert. Da PLG-Produkte außerdem überdies einfach zu bedienen sind, beschleunigen sie Deine Neukundengewinnung.

Darüber hinaus bietet PLG durch das Prinzip „erst testen, dann kaufen“ Usern sofortigen Zugang, ohne dass ihnen im Voraus Kosten entstehen. Dadurch verkürzt sich der Sales Cycle! Wenn User Dein Angebot testen und dabei gleich den Mehrwert erkennen, treffen sie schneller eine Kauf- oder Upgrade-Entscheidung.

5. Vorteil: Schnelles Unternehmenswachstum

Wenn Du PLG erfolgreich einsetzt, wird Dein Unternehmen schneller wachsen. Eine 2022 OpenView-Studie ergab, dass produktorientierte Unternehmen zweimal so schnell wachsen wie ihre nicht-PLG-Mitstreiter. Wenn das kein Argument ist ;-) 

Nachdem Du nun die Vorteile von PLG kennengelernt hast, widmen wir uns jetzt ganz konkret dem Aufbau dieser Strategie:

Der Aufbau von Product-Led Growth

PLG besteht aus einer User Journey in fünf Schritten:

Schritt 1: Wecke Aufmerksamkeit

Während dieser Phase treffen Deine potenziellen Kunden erstmals auf Dein Produkt. Dafür solltest Du es zunächst so bekannt wie möglich machen. Mit den folgenden Strategien kannst Du die Sichtbarkeit Deines Produkts optimieren.

Gestalte Dein Produkt viral

Entwickle ein so nützliches Produkt, dass User gar nicht anders können, als es mit anderen zu teilen! Nutze frühes Kundenfeedback, um Funktionalitäten zu optimieren und die Benutzererfahrung so reibungslos wie möglich zu gestalten. Das Ziel ist es, Deine potenziellen Kunden auf den ersten Blick zu begeistern.

Recherchiere, wie andere PLG-Unternehmen ihre Produkte vermarkten

Suche nach Firmen mit erfolgreichen PLG-Strategien. Versuche herauszufinden, wie sie Product-Led Growth umsetzen und was Du Dir abgucken kannst. Einige Beispiele dafür findest Du weiter unten.

Schritt 2: Steigere Deine Registrierungen

Sobald potenzielle Kunden Dein Produkt entdeckt haben, musst Du sie dazu bringen, sich zu registrieren oder ein Upgrade zu wollen. In dieser Phase Deiner Customer Journey geht es darum, so viele User wie möglich für Dein Produkt zu gewinnen. Eine gute Möglichkeit dafür bietet Dir PLG-Marketing.

Wie bereits erwähnt, bedeutet produktbasiertes Wachstum nicht, dass Du Deine Marketing- und Vertriebsanstrengungen komplett einstellst. Für eine effektive PLG-Kampagne hebst Du das grundlegende Problem, das durch Dein Produkt gelöst wird, besonders hervor.

Um Interessenten von einer Registrierung zu überzeugen, musst Du Dich entsprechend positionieren und Inhalte bereitstellen, die die wichtigsten Fragen und Hürden Deiner potenziellen Kunden beantworten. Hier sind einige Strategien für mehr Sign-ups:

  • Konzentriere Dich auf gelöste Probleme, nicht nur auf Funktionen Wenn Menschen nach einem Produkt wie dem Deinen suchen, suchen sie in erster Linie nicht nach bestimmten Features. Stattdessen benötigen sie eine Lösung für ihre Bedürfnisse, Use Cases, Ziele oder Pain Points.

  • Zeige, wie Dein Produkt Probleme löst Wann immer möglich, solltest Du den Nutzen Deines Produkts anhand von Erfahrungsberichten und Fallstudien demonstrieren. Zeige, wie Dein Tool anderen Unternehmen geholfen hat, ein akutes Problem zu lösen oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen. 

  • Setze auf Überzeugungsmethoden wie FOMO (= Fear Of Missing Out) Der Kern Deiner Botschaft muss vermitteln, wie sehr Firmen zur Lösung ihres Problems auf Dein Produkt angewiesen sind. Verdeutliche, dass es ohne Dein Produkt schwierig ist, bestimmte Ziele zu erreichen und dass alle wichtigen Marken auf Deine Lösung setzen.

Schritt 3: Betone den Mehrwert Deines Produkts

Neue (potenzielle) Kunden haben Dein Produkt entdeckt und sich dafür registriert. Als Nächstes sollten sie so schnell es geht den Wert Deines Produkts erkennen. 

In dieser Phase entscheiden Interessenten, ob Dein Produkt sein Geld wert ist. Gerade deshalb muss Deine Lösung vom ersten Anblick an überzeugen! Die sogenannte Aktivierungsmetrik hilft Dir dabei, Engagement zu messen. Diese Kennzahl kann allerdings je nach Art Deines Produkts variieren: Bei einem Softwareprodukt ist die Aktivierung eher das Nutzen einer bestimmten Funktion. Bei einem Tool für mehr Produktivität  könnte es hingegen anzeigen, dass ein Nutzer eine erste Aufgabe oder ein erstes Projekt abgeschlossen hat. 

Mit den folgenden Strategien optimierst Du die Aktivierung:

  • Vereinfache das Onboarding. Sorge für eine unkomplizierte Onboarding-Experience. Ziel ist es, dass User durch Self Service, also mit geringer oder gar keiner Unterstützung Deines Kundensupports, durch die Funktionen navigieren und verstehen, was Dein Produkt bietet.

  • Erstelle leicht verständliche Produkt-Tutorials. Mit Videos und Texten, die den Anwendern verdeutlichen, wie sie die wichtigsten Funktionen nutzen und bestimmte Aktionen durchführen können, machst Du nie etwas falsch. So beantwortest Du Fragen, bevor sie überhaupt auftauchen. 

  • Gib Interessenten die Möglichkeit, Dein Produkt vor dem Kauf zu testen. Sorge dafür, dass User den Nutzen Deines Produkts erleben, bevor sie es kaufen. Kostenlose Testversion, Freemium-Pläne oder Demos erleichtern die Kaufentscheidung, weil Interessenten bereits wissen, dass Deine Lösung gut ist.

Schritt 4: Fokussiere Dich auf Product-Led Sales

In dieser Phase des PLG-Modells geht es darum, Interessenten, die Dein Produkt bereits getestet haben, von einem Upgrade auf Dein Premium-Angebot zu überzeugen.

Allerdings solltest Du nicht jeden User ansprechen, der sich für Dein Produkt angemeldet hat – einige werden noch gar nicht bereit sein. Die OpenView 2022 Product Benchmarks zeigen, dass die Conversion Rate von kostenlosen zu kostenpflichtigen Angeboten in Unternehmen mit einem Freemium-Modell nur bei 5 % liegt.

Dein B2B-Vertrieb sollte sich nur an Kunden mit hohem Kaufinteresse wenden und keine Zeit mit Usern verschwenden, die nicht zum Upgrade bereit sind. Aber wer gehört zu diesen 5%? Hier einige Tipps:

Erstelle ein ICP und definiere Buyer Personas

Ein gut definiertes ICP und Buyer Personas sind ein Muss! Du musst die Zielgruppe für Deine Premium-Modelle kennen, um Deine Ansprache zielgenau abzustimmen.

Entwickle eine PQL-Kennzahl für Dein Team

Die Product Qualified Lead-Kennzahl sorgt dafür, dass Du Dich auf die User konzentrierst, die am ehesten in zahlende Kunden umgewandelt werden können. Mit ihr klassifiziert Du User für eine Kontaktaufnahme, basierend auf den von ihnen getätigten Aktionen. Haben einige Nutzer schon Infomaterial zur Premium-Version angefordert? Oder bestimmte Features nutzen wollen, die nur bei Premium möglich sind? Dadurch lassen sich die interessantesten Leads leicht priorisieren. 

Nutze Technologie zur Erschließung qualifizierter Leads

Mit praktischen Tools wie Dealfront Connect können B2B-Marken ihre Zielkunden richtig priorisieren: Connect etwa hat Zugang zu über 30 Millionen Firmen- und mehr als 89 Millionen Kontaktdaten. Es erlaubt Dir, potenzielle Kunden zu analysieren und Deine Vertriebsaktivitäten zu personalisieren. Dank der 360°-Firmenprofile von Connect sprichst Du die relevantesten Interessenten zum richtigen Zeitpunkt an und optimierst so die Konversion.

Aktuelle und umfassende Firmendossiers

Sei perfekt vorbereitet mit umfangreichen Firmendaten aus nationalen Handelsregistern, Websites, News und Social Media.

Entdecke Connect
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Schritt 5: Fördere mehr Engagement und Loyalität

In der letzten Stufe des PLG-Konzepts konzentrierst Du Dich auf Wachstum durch Kundenbindung. Zufriedene Kunden und eine hohe Konversionsrate hängen direkt miteinander zusammen: Je mehr Nutzer Dein Produkt zufrieden macht, desto mehr Marken-”Fans” generierst Du! Der Vorteil? Sie empfehlen Deine Lösung weiter, hinterlassen positives Feedback und erwerben im Optimalfall weitere Features. Stichwort: Upsell!

Tipp: Steigere Deine Chancen durch proaktive Kontaktaufnahme

Sprich Deine Kunden an, bevor sie sich mit Problemen an Dich wenden. Mit produktorientierten Newslettern, Info-Artikeln, Video-Tutorials oder Podcasts bringst Du Deine User mit relevanten Informationen in Verbindung. Damit verbesserst Du nicht nur das Produkterlebnis Deiner Kunden, sondern hilfst auch Deinem Customer Success- oder Service-Team, weil Du häufigen Fragen vorbeugst.

Wie Du PLG in Deinem B2B-Geschäft umsetzt

Vor der Einführung von PLG solltest Du überprüfen, inwieweit Dein Produkt für dieses Geschäftsmodell geeignet ist.

Ist Dein Produkt für PLG geeignet?

Schau Dir dafür Dein Produkt genau an und frage Dich:

  • Werden User schnell und ohne Unterstützung durch Deinen Vertrieb vom Mehrwert Deiner Lösung überzeugt?

  • Wodurch hebt sich Dein Produkt vom Wettbewerb ab?

  • Ist Dein Produkt skalierbar? Können Kunden einfach upgraden?

Product-Led Growth eignet sich im Besonderen für Produkte mit einem intuitiven Handling.

Richte Dein Unternehmen auf den PLG-Erfolg aus

Sobald feststeht, dass Dein Produkt für Product-Led Growth geeignet ist, kannst Du zu einem datengestützten PLG-Modell übergehen. Dazu legst Du fest, welche PLG-Kennzahlen Du verwenden willst, um Deine Fortschritte zu messen. Anhand der datengestützten Erkenntnisse aus diesen Kennzahlen richtest Du Dein SaaS-Business auf produktbasiertes Wachstum aus. Die große Frage ist, welche Kennzahlen für Dein PLG-Konzept am wichtigsten sind. Schauen wir uns mal einige an.

Die 4 wichtigsten Kennzahlen zur PLG-Erfolgsmessung

Du kannst nicht verbessern, was du nicht ausgewertet hast. Ohne das Messen von Kennzahlen stehen Dir keine Daten für Entscheidungen zur Verfügung. Wenn Du relevante PLG-Indikatoren trackst, schafft das eine Basis, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Die folgenden Daten solltest Du erfassen:

1. Kennzahl: Aktivierungsrate

Die Aktivierungsrate zeigt die Anzahl der User, die nach der Registrierung für ein Produkt eine spezifische Aktion durchführen. Dank dieser Kennzahl verstehst Du, wie effektiv Du Nutzer einbindest und sie dazu bringst, den Hauptnutzen Deines Produkts zu erkennen.

Um die Aktivierungsrate zu berechnen, teilst Du die Anzahl der User, die eine solche Aktion durchgeführt haben, durch die Gesamtzahl aller registrierten User. Das Ergebnis multiplizierst Du mit 100, um die Prozentzahl zu erhalten.

2. Kennzahl: Zusatzumsatz

Diese Kennzahl misst den zusätzlichen Umsatz Deiner Bestandskunden, die ihr Abonnement upgraden, zusätzliche Funktionen erwerben oder die Produktnutzung erhöhen.

Die Erfassung des Umsatzes aus Upsells, Add-Ons und Cross-Sells ist leicht. Berechne Deinen zusätzlichen Umsatz, indem Du die Anzahl der aus Kunden-Upgrades und Upsells generierten Einnahmen in einem festgelegten Zeitraum einfach addierst.

3. Kennzahl: Kundenbindungsrate

Diese Rate misst den Prozentsatz der User, die Dein Produkt über einen bestimmten Zeitraum hinweg nutzen. Diese Metrik berechnest Du, indem Du die Anzahl der verbleibenden User durch die Anzahl der ursprünglichen Nutzer in einem bestimmten Zeitraum teilst.

4. Kennzahl: Kündigungsquote

Deine Kündigungsquote (Churn Rate) ist der Prozentsatz der User, die Dein Produkt nach einem gewissen Zeitraum nicht mehr verwenden. Du berechnest die Churn Rate, indem Du die Gesamtzahl der Kündigungen durch die Gesamtzahl der in einem bestimmten Zeitraum gewonnenen User teilst. Multipliziere das Ergebnis mit 100, um den Prozentsatz zu erhalten.

Dank verlässlicher CRM-Systeme wie HubSpot oder Salesforce lassen sich alle Datenpunkte zu Deinen (potenziellen) Kunden gut erfassen. Nutze solche Tools zu Deinem Vorteil!

Beispiele von erfolgreichen PLG-Unternehmen

Berühmte Beispiele für Product-Led Growth sind Slack, Zoom und noch viele mehr. Schauen wir uns drei konkrete Beispiele direkt an:

1. Dropbox

Example Dropbox

Quelle: Dropbox

Mit Dropbox speicherst Du Dateien in einer Cloud und synchronisierst sie mit anderen Geräten. Dank der einfachen Benutzeroberfläche gestaltet sich die Bedienung sehr intuitiv.

Als Dropbox 2007 an den Start ging, versuchten die Betreiber, das Wachstum über klassische bezahlte Werbung zu steigern. Dies stellte sich aber als teuer heraus. Daraufhin postete Dropbox auf Reddit und Digg ein Demovideo, um auf organischem Weg Aufmerksamkeit und Wachstum zu erzielen. Diese Go-to-Market-Strategie ließ die Warteliste für die Beta-Version von Dropbox über Nacht von 5.000 auf 75.000 anwachsen.

Von diesem Zeitpunkt an konnte Dropbox seine Nutzerbasis wirksam für ein noch stärkeres Wachstum einsetzen. Dropbox bot seinen Usern zusätzlichen Speicherplatz an, wenn sie das Unternehmen weiterempfahlen. Außerdem konnten User einen Dropbox-Link in den sozialen Medien mit Nichtnutzern teilen, um kostenlos  mehr Speicherplatz zu erhalten. Neben diesen Methoden, die die Verbreitung der Lösung enorm erleichterten, ist Dropbox skalierbar. So kannst Du Dein Dropbox-Premium-Abo ganz leicht aufrüsten, um mehr Speicherplatz und besseren Support zu erhalten. Laut Statista hat das Unternehmen inzwischen über 17 Millionen zahlende User.

2. Loom

Example Loom

Quelle: Loom

Loom ist ein Video-Messaging-Tool, das seit seiner Markteinführung starker Konkurrenz im Bereich der Kommunikationslösungen gegenüberstand. Die Gründer wussten, dass sie einzigartige Features entwickeln mussten, damit Loom im harten Wettbewerb eine Chance hat. Ziel war es, ein Produkt zu entwickeln, das so leistungsfähig ist, dass es seine Kunden derart begeistert, dass sie es langfristig einsetzen. Darüber hinaus sollte Loom zu einem viralen Produkt werden.

Damit die User den Wert des Tools schnell erkannten, nutzten die Loom-Entwickler*innen Kundenfeedback, um kundengerechte Verbesserungen vorzunehmen. Looms Vereinbarkeit mit allen Betriebssystemen (Mac, Android, Chrome, iOS) sorgte dafür, dass das Tool schnell zur Normalität wurde.

3. Calendly

Example Calendly

Quelle: Calendly

Calendly ist ein Musterbeispiel für eine moderne Terminplanungsplattform, die schnell viral ging. Jedes Mal, wenn Du eine Kalendereinladung teilst, hilfst Du dem Tool, sich viral zu verbreiten. Die Person, mit der Du den Link geteilt hast, kann den Vorteil des Tools (Terminplanung) sofort erkennen und es für die eigene Planung von Events nutzen. Genau das macht Calendly so beliebt! Heute hat das Unternehmen rund 14 Millionen User.

Fazit: Product-Led Growth mit datengestütztem Wissen zum Erfolg verhelfen

Jetzt liegt es an Dir: Passt PLG zu Deinem Business? Oder brauchst Du eher einen vertriebsorientierten Ansatz, weil Dein Produkt komplexer und teurer ist? Fakt ist: Mit Product-Led Growth hast Du die Chance, viral zu gehen und schnell zu wachsen.

Und das ganz ohne riesige Beträge für Marketingkampagnen und den Vertrieb ausgeben zu müssen! Wir wünschen Dir für Deinen Weg jedenfalls viel Erfolg.

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