Definition MQL – was ist das?
Ein Marketing-Qualified-Lead (MQL) ist ein potenzieller Kunde, der durch Marketingaktivitäten auf Dein Unternehmen aufmerksam geworden ist und Interesse an Deinen Produkten oder Dienstleistungen zeigt.
Im Gegensatz zu einem einfachen Lead, der nur oberflächliches Interesse zeigt, hat ein MQL konkrete Handlungen ausgeführt, die auf eine höhere Kaufbereitschaft hinweisen. Diese Handlungen können beispielsweise das Ausfüllen Deines Kontaktformulars oder das Abonnieren Deines Newsletters sein.
Weitere Beispiele für typische MQL-Aktionen:
Herunterladen von Whitepapers oder E-Books
Ansehen von Demo-Videos oder Produktpräsentationen
Abonnieren von E-Mail-Listen
Besuchen von Webinaren oder Online-Seminaren
Interagieren mit Social-Media-Beiträgen oder Anzeigen
Das wiederholte Besuchen Deiner Website oder bestimmter Seiten
Ausdrücken von Kaufinteresse durch direkte Anfragen oder Anrufe.
Diese Aktionen zeigen, dass ein MQL nicht nur passives Interesse an Deinem Unternehmen hat, sondern aktiv daran interessiert ist, mehr über Deine Produkte oder Dienstleistungen zu erfahren und möglicherweise einen Kauf in Betracht zieht.
An welcher Stelle stehen MQLs im Sales Funnel?
Um die Rolle von MQLs noch besser zu verstehen, ist es wichtig, den Prozess des Kaufzyklus zu betrachten. Der Sales Funnel, auch Verkaufstrichter genannt, stellt den Weg dar, den ein Kunde vom ersten Kontakt mit Deinem Unternehmen bis zum Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung zurücklegt. Dieser Weg setzt sich aus verschiedenen Phasen zusammen:
1) Awareness (Bewusstsein): In dieser Phase werden potenzielle Kunden auf Dein Unternehmen aufmerksam gemacht, oft durch Marketingaktivitäten wie Werbung, Content Marketing oder Social-Media-Kampagnen.
2) Interest (Interesse): Nachdem potenzielle Kunden auf Dein Unternehmen aufmerksam geworden sind, zeigen sie Interesse an Deinen Produkten, indem sie weitere Informationen anfordern, Deine Website besuchen oder sich für Deinen Newsletter anmelden.
3) Consideration (Überlegung): In dieser Phase wägen potenzielle Kunden verschiedene Optionen ab und vergleichen Deine Produkte oder Dienstleistungen mit denen Deiner Konkurrenz. Sie führen weitere Recherchen durch, indem Sie sich Kundenbewertungen durchlesen und Produktpräsentationen anschauen.
4) Intent (Absicht): Hier signalisieren potenzielle Kunden ernsthaftes Kaufinteresse, indem sie konkrete Handlungen ausführen, die auf eine Kaufabsicht hinweisen, wie das Ausfüllen eines Kontaktformulars, das Anfordern eines Angebots oder das Teilnehmen an einem Verkaufsgespräch.
5) Purchase (Kauf): Hier kommt es endlich zum Kaufabschluss, bei dem der potenzielle Kunde Dein Produkt oder Deine Dienstleistung erwirbt und zum zahlenden Kunden wird.
MQLs befinden sich typischerweise in den Phasen "Interest" und "Consideration" des Sales Funnels. Sie haben bereits Interesse an Deinen Produkten oder Dienstleistungen gezeigt, befinden sich jedoch noch in der Evaluierungsphase und prüfen verschiedene Optionen, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.
Was bedeutet die Abkürzung SQL?
Ein Sales-Qualified-Lead (SQL) ist ein Lead, der von der Marketingabteilung überprüft und anschließend an die Vertriebsabteilung weitergeleitet wird – weil er als bereit für den Abschluss eines Verkaufsgesprächs oder eines Kaufs eingestuft wurde. Im Vergleich zu MQLs haben SQLs ein höheres Maß an Kaufbereitschaft. Es gilt daher als wahrscheinlicher, dass sie in zahlende Kunden umgewandelt werden können.
MQL vs. SQL – was ist der Unterschied?
Der Hauptunterschied zwischen einem MQL und einem SQL liegt in der Wahrnehmung und Bewertung der Kaufbereitschaft. MQLs zeigen Interesse an Deinen Produkten oder Dienstleistungen, sind aber noch nicht bereit für einen direkten Verkaufsabschluss. Sie befinden sich in einer früheren Phase des Kaufzyklus, in der sie Informationen sammeln und verschiedene Optionen prüfen. SQLs hingegen haben bereits ein höheres Maß an Kaufbereitschaft gezeigt und werden daher vom Marketing an den Vertrieb weitergeleitet, um den Verkaufsprozess abzuschließen.
Ein weiterer Unterschied liegt in der Art der Interaktion mit dem Unternehmen. Während MQLs häufiger über Marketingkanäle wie Social Media, Content Marketing oder Online-Werbung auf das Unternehmen aufmerksam werden, erfolgt die Interaktion mit SQLs oft direkt über den Vertrieb, z.B. durch persönliche Verkaufsgespräche, E-Mail-Anfragen oder telefonische Kontakte.
Vom MQL zum SQL: Tipps für ein erfolgreiches Online-Marketing
Die Umwandlung von MQLs in SQLs erfordert eine gezielte Lead-Qualifizierung und Lead-Nurturing-Strategie, um potenzielle Kunden durch den Verkaufstrichter zu führen. Hier sind einige Tipps für ein erfolgreiches Online-Marketing, um MQLs in SQLs zu verwandeln:
1) Klar definiertes ICP: Identifiziere Dein Ideal Customer Profile (ICP), um sicherzustellen, dass Du Deine Marketingaktivitäten auf die richtige Zielgruppe ausrichtest. Durch die Definition spezifischer demografischer, geografischer und verhaltensbasierter Merkmale kannst Du potenzielle MQLs genauer ansprechen und qualifizieren. Weitere Informationen und Methoden zur Lead-Generierung findest Du in diesem Blogartikel über B2B-Leads.
2) Herausforderungen und Lösungen: Identifiziere die Herausforderungen und Bedürfnisse Deiner potenziellen Kunden und biete maßgeschneiderte Lösungen an, um genau diese Bedürfnisse zu erfüllen. Durch die Bereitstellung relevanter Inhalte, Ressourcen und Angebote kannst Du das Interesse der MQLs aufrechterhalten und sie dazu ermutigen, den nächsten Schritt im Verkaufsprozess zu machen. Das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen ist bedeutsam für Deine Kunden.
3) Effektive Kommunikation: Pflege eine offene und transparente Kommunikation mit Deinen MQLs und biete Unterstützung und Beratung während des gesamten Kaufprozesses. Durch die schnelle Bereitstellung von Antworten auf alle Fragen, das Angebot von Produktpräsentationen oder Demos und die Planung von persönlichen Beratungsgesprächen kannst Du das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit Deines Unternehmens stärken und die Konvertierung von MQLs in SQLs fördern.
4) Der Lead-Handover-Prozess: Der Lead-Handover-Prozess ist entscheidend, um die Qualität der Leads zu gewährleisten. Wenn MQLs zu früh an den Vertrieb übergeben werden, sind sie oft noch nicht kaufbereit, was die Erfolgsquote erheblich verringert. Gemeinsame Kriterien und ein klar definierter Lead-Score helfen Dir, den richtigen Zeitpunkt für die Übergabe festzulegen. Automatisierte Lead-Management-Tools unterstützen Dich dabei, den Prozess effizienter zu gestalten, indem sie Leads basierend auf ihrem Verhalten bewerten und entsprechend weiterleiten. So wird sichergestellt, dass nur hochwertige und kaufbereite Leads an den Vertrieb übergeben werden, was die Zusammenarbeit zwischen Marketing und Vertrieb verbessert und Deine Konversionsraten optimiert.
Wie gut ist ein MQL: Bewertung mithilfe des Key Performance Indicators (KPI)
Die Bewertung der Qualität eines MQLs erfolgt häufig mithilfe von Key Performance Indicators (KPIs), die den Erfolg und die Effektivität Deiner Marketingaktivitäten messen. Zu den gängigen KPIs für die Bewertung von MQLs gehören:
Conversion Rate/Konversionsrate: Die Conversion Rate misst den Prozentsatz der MQLs, die zu SQLs werden, und gibt Aufschluss darüber, wie effektiv Deine Lead-Generierung und -Qualifizierung ist.
(Implizierter) Lead Score: Der implizierte Lead Score ist ein numerischer Wert, der die Kaufbereitschaft eines MQLs basierend auf seinem Verhalten und seiner Interaktion mit Deinem Unternehmen bewertet. Durch die Zuweisung von Punkten für bestimmte Aktionen kannst Du feststellen, welche MQLs am wahrscheinlichsten zu SQLs konvertieren und diese gezielt pflegen und weiterqualifizieren.
Conversion Time/Konversionsdauer: Die Conversion Time misst die durchschnittliche Zeit, die ein MQL benötigt, um zu einem SQL zu konvertieren. Sie gibt Aufschluss darüber, wie effizient und effektiv Deine Lead-Nurturing-Strategie ist.
Customer Lifetime Value: Der Customer Lifetime Value (CLV) misst den finanziellen Wert, den ein Kunde während seiner gesamten Beziehung zu Deinem Unternehmen generiert. Durch die Bewertung des CLV von MQLs kannst Du feststellen, ob sich die Investition in die Lead-Generierung und -Qualifizierung langfristig auszahlt. Dies erreichst Du, indem Du potenzielle Kunden identifizierst, die einen erheblichen Beitrag zum Umsatzwachstum leisten.
Conversion Funnel Performance: Die Performance des Conversion-Funnels gibt Aufschluss darüber, wie effektiv Deine Marketing- und Vertriebsaktivitäten MQLs durch den Verkaufstrichter führen und sie in zahlende Kunden umwandeln. Durch die Analyse von Kennzahlen wie Conversion Rates, Abschlussraten und Durchlaufzeiten kannst Du Engpässe oder Verbesserungspotenziale im Verkaufsprozess identifizieren und optimieren. Je weniger unnötige Schritte Dein Kaufprozess hat, desto besser.
Return on Investment (ROI): Der ROI zeigt, wie profitabel Deine Marketingaktivitäten sind. Er wird berechnet, indem der finanzielle Ertrag Deiner Marketingmaßnahmen den Kosten gegenübergestellt wird. Ein hoher ROI bei MQLs bedeutet, dass Deine Investitionen in die Lead-Generierung und -Qualifizierung sich auszahlen. Dies hilft Dir, die Effizienz Deiner Marketingstrategie zu bewerten und Bereiche zu identifizieren, in die es sich lohnt, weiter zu investieren.
Lead-Nurturing-Engagement: Dieser KPI misst, wie aktiv MQLs während des Nurturing-Prozesses sind. Dazu zählen Interaktionen wie das Öffnen und Klicken von E-Mails, das Herunterladen von Inhalten oder die Teilnahme an Webinaren. Ein hohes Engagement zeigt, dass diese Leads großes Interesse an Deinem Angebot haben und eher bereit sind, zu SQLs zu werden. Dies hilft Dir, die Wirksamkeit Deiner Nurturing-Strategien zu beurteilen und gezielte Maßnahmen zur Weiterqualifizierung dieser Leads zu entwickeln.
Die Bewertung von MQLs ist ein entscheidender Schritt in Deinem Lead-Management-Prozess. Es geht nicht nur darum, die Anzahl der Leads zu erhöhen, sondern die Qualität jedes einzelnen MQLs zu sichern. Hier sind einige Gründe, warum eine richtige Bewertung so wichtig ist:
Individuelle Betrachtung: Jeder MQL ist einzigartig und sollte als solcher behandelt werden. Eine gründliche Überprüfung ermöglicht es Dir, die spezifischen Bedürfnisse und Interessen jedes Leads zu verstehen und Deine Marketingstrategie entsprechend anzupassen.
Effiziente Ressourcennutzung: Durch die Identifizierung der vielversprechendsten MQLs kannst Du sicherstellen, dass Deine Marketingressourcen gezielt eingesetzt werden. Dies führt zu einem höheren ROI und einer effektiveren Lead-Generierung.
Stärkung der Kundenbindung: Die richtige Bewertung von MQLs ermöglicht es Dir, Leads zu erkennen, die eine hohe Affinität zu Deinem Produkt haben. Das ist der erste Schritt, um langfristige und wertvolle Kundenbeziehungen aufzubauen.
Welche MQL-Software ist die richtige für mich?
Es gibt mittlerweile ein großes Angebot an Tools und Software, die speziell darauf ausgerichtet sind, MQLs zu identifizieren, Marketing-Automatisierungsprozesse zu unterstützen und effektive Scoring-Modelle zu etablieren.
Ein effektives Werkzeug zur Erfassung und Analyse von MQLs ist Leadfeeder von Dealfront. Die Website Visitor Identification Lösung entschlüsselt Deine anonymen Websitebesucher und zeigt Dir, welche Firmen sich dahinter verbergen. So kannst Du ihre Aktivitäten auf Deiner Website nachvollziehen und detaillierte Einblicke in ihr Verhalten und ihre Interessen gewinnen. Indem Du verstehst, welche Seiten sie besuchen, wie lange sie dort bleiben und welche Inhalte sie konsumieren, kannst Du ihre Bedürfnisse und Kaufabsichten besser einschätzen und gezielt auf sie eingehen – die wichtigste Zutat zum Erfolg in der Kundengewinnung.
Fazit: So gewinnst und pflegst Du MQLs
MQLs spielen eine entscheidende Rolle im Lead-Generierungs- und Nurturing-Prozess. Um ihr Interesse aufrechtzuerhalten und sie letztendlich in zahlende Kunden umzuwandeln, musst Du sie mithilfe einer gezielten Lead-Qualifizierungs- und -Nurturing-Strategie durch den Verkaufstrichter führen. Dabei ist die Nutzung geeigneter Software und Tools von entscheidender Bedeutung. Mit ihrer Hilfe kannst Du MQLs zeit- und kostenschonend identifizieren, bewerten, relevante Informationen liefern und eine effektive Kommunikation pflegen. So schöpfst Du das volle Potenzial Deiner Marketingaktivitäten ausschöpfen und kannst – was besonders wichtig ist – Deiner Konkurrenz voraus sein.