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Xing oder LinkedIn – im Vergleich für Dein Business

Franziska Hör 05 August 2024
Symbole der beruflichen Netzwerke Xing und LinkedIn

Online-Sichtbarkeit ist heutzutage ein Muss – dazu gehören auch Profile bei LinkedIn und/oder Xing. Immer mehr Geschäftskontakte werden online geknüpft und beide berufliche Plattformen haben sich in diesem Kontext bereits seit Jahren etabliert. Millionen Unternehmen und Mitarbeiter sind dort vertreten.

Stellt sich nur noch die Frage: Welches Netzwerk ist besser und nützlicher? Xing und LinkedIn erscheinen auf den ersten Blick wie David und Goliath. Was die allgemeine Reichweite betrifft, stellt der US-Riese LinkedIn die Hamburger Business-Plattform Xing weit in den Schatten. Aber bei einem Blick auf die Nutzerzahlen in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) sieht es plötzlich ganz anders aus. Hier hat Xing (Stand 2023) sogar leicht die Nase vorn:

Bei Xing sind 22,1 Millionen User registriert, bei LinkedIn 22 Millionen.

Im Vergleich Xing vs. LinkedIn stellen wir Dir die Vor- und Nachteile beider Plattformen, sowie deren kostenpflichtige Premium-Versionen vor. Sodass Du am Ende entscheiden kannst, auf welcher Plattform Du aktiv wirst oder ob Du auf beiden tätig wirst.  

Was ist Xing? Was ist LinkedIn?

Sowohl Xing, betrieben von New Work SE in Hamburg als auch LinkedIn, das seit 2016 zu Microsoft gehört, sind sogenannte Business-Netzwerke, also Social Media-Plattformen ähnlich zu Facebook und Instagram – nur für den Berufskontext.

Das heißt, Du legst auf beiden Plattformen in der Regel ein persönliches Profil mit Deinem Namen, einem Foto und Deinen beruflichen Stationen an, ähnlich wie bei einem Lebenslauf. Zusätzlich kannst Du Fähigkeiten, Kompetenzen, Auszeichnungen und Sprachfertigkeiten angeben. Danach bist Du perfekt aufgestellt, um Dich zu vernetzen und Business-Kontakte zu knüpfen!

Berufliche Stationen in Xing und LinkedIn als Liste

Berufliche Stationen in Xing (links) und LinkedIn (rechts)

Beide Plattformen bieten sowohl kostenlose Basis-Accounts als auch Premium-Funktionen im Upgrade an. Die Besonderheit bei LinkedIn sind Features wie beispielsweise Kenntnisse und Empfehlungen, bei denen Dir Kolleginnen, Kollegen und Weggefährten Feedback zu Dir, Deiner Arbeit und Fähigkeiten hinterlassen können. Das könnte zum Beispiel so aussehen:

Beispiel für eine Empfehlung auf LinkedIn

Beispiel für eine Empfehlung auf LinkedIn

Was LinkedIn und Xing stark voneinander abgrenzt, ist das UX-Design und der Aufbau der jeweiligen Plattform. Und was noch?

Was ist besser: Xing oder LinkedIn?

Der Vergleich LinkedIn vs. Xing hat einerseits mit persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten, andererseits mit der beruflichen Zielsetzung zu tun. Um zu entscheiden, was für Dein Anliegen besser ist, schau Dir an, was die jeweilige Plattform bietet.

Das bietet Dir LinkedIn

LinkedIn fühlt sich ein bisschen an wie Facebook. Denn direkt auf der Startseite begrüßen Dich zahlreiche Beiträge von Deinen Geschäftskontakten und anderen Usern, die Du nach Aktualität oder Relevanz filtern kannst. Außerdem hast Du die Möglichkeit, jeden Post zu kommentieren oder mit verschiedenen Emojis eine Reaktion hinzuzufügen. Der Fokus des Algorithmus liegt hier ganz klar auf den Posts von Usern anstelle von Firmenposts. Ein Faktor, den Du für erfolgreiches Social Selling nicht außer Acht lassen solltest. Du hast ein Anliegen und Expertise, die Du mithilfe Deines persönlichen Business-Profils teilen willst? Auf LinkedIn hat Dein Beitrag die Chance, viral zu gehen.

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Was ist Xing für eine Plattform?

Bei Xing geht es auf der Startseite etwas ruhiger zu – aber nur im Vergleich mit dem Post-Charakter von LinkedIn. Tatsächlich empfangen Dich bei Xing auf der Startseite als erstes Jobangebote und im Anschluss folgen zahlreiche Updates zu Unternehmen, Jobwechseln und Geburtstagen aus Deinem Xing-Netzwerk. Der Fokus bei Xing liegt auf den jeweiligen Profilen und der Vermittlung von Jobs – was sich auch in den Angeboten widerspiegelt, die Du in einer Premium-Mitgliedschaft von Xing nutzen kannst.

Dennoch hast Du beim Hamburger Business-Netzwerk auch die Möglichkeit, persönliche Posts zu erstellen, Direktnachrichten zu versenden und Dir ein Karrierenetzwerk aufzubauen. Auch als Unternehmen profitierst Du von der Funktion, Beiträge und somit Updates Deiner Firma zu teilen. Unternehmensprofile können von Usern verwaltet werden und Du kannst den Firmen folgen, die Du spannend findest.

Beispielansicht zu Xing-Themen für Unternehmen

Was Xing für Unternehmen bereithält

Doch lass uns die Angebote beider Plattformen noch im Detail ansehen:

Xing: Kosten und Funktionen

Xing ist ein Urgestein im DACH-Raum und hat sich einen festen Platz als Business-Netzwerk gesichert. Die Funktionen von Xing sind auf die Bedürfnisse des DACH-Marktes zugeschnitten: Du findest hier Jobangebote, kannst Gruppen beitreten und Veranstaltungen für Networking-Zwecke finden. Der Fokus des Business-Netzwerks liegt jedoch stark im Bereich Recruiting und Jobmarkt.

Neben den üblichen Features wie Beiträge posten, neue Kontakte knüpfen, Jobs suchen, bietet ein Xing-Profil Dir auch weitere Optionen an, die Du vielleicht noch nicht ausprobiert hast:

1) Zum Beispiel gibt es die Sektion „Deins”, auf der Du einstellen kannst, welche Art von Jobs Du suchst und verschiedene Tests, um herauszufinden, wo Du beruflich hin möchtest.

Angebote und Inhalte bei Xing in der persönlichen Sektion “Deins”

2) Auch die Section „Pro Jobs” enthält eine Vielzahl an hilfreichen Tipps und Tricks, die Dir bei der Jobsuche helfen. Sieh Dir an, wie Dein Profil für Recruiterinnen aussieht oder schau Dir Videos zu den Themen Anschreiben und Lebenslauf an, damit Deine Bewerbung genau ins Schwarze trifft.

Inhalte im ProJobs-Bereich bei Xing

ProJobs-Bereich bei Xing

3) Im Bereich „News” erwarten Dich spannende Neuigkeiten und Artikel rund um das Thema Job. Das kannst Du Dir vorstellen wie eine Art Artikelsammlung, in der Du News findest von Websites oder Persönlichkeiten, denen Du folgst. Auch hier geht der berufliche Bezug nie verloren und zieht sich wie ein roter Faden durch den Bereich.

Beispielseite mit Inhalten aus dem Newsbereich bei Xing

Newsbereich bei Xing

Sicherlich auch spannend für Unternehmen ist die Möglichkeit, auf Xing Werbung zu schalten. Beispielsweise wirbt der CRM-Anbieter HubSpot für seinen Trend-Report und zieht dadurch sicherlich einige spannende Leads in Form von Mitarbeiter*innen aus relevanten Firmen an.

Werbeanzeige des CRM-Anbieters HubSpot für seinen Trend-Report

Deine Zielgruppe für solche Anzeigen kannst Du nach Karrierestufe, Branchen und Arbeitgeber filtern. Außerdem kannst Du ähnliche Zielgruppen targetieren, eine Funktion, die den Lookalike-Audiences bei LinkedIn und Facebook ähnelt. Die Preise für solche Ads richten sich danach, wie viele andere Anzeigen für Deine Zielgruppe aktiv sind.

Xing-Premium: Lohnt sich das?

Bei Xing hast Du die Möglichkeit, Dein Profil mit der kostenpflichtigen Premium-Version zu ergänzen. Aber lohnt sich das auch wirklich? Kommt ganz auf Deine Absichten an.

Mit einem Premium-Upgrade kannst Du:

  • Ein Hintergrundbanner hinter Deinem Profilfoto hinzufügen

  • Deine drei wichtigsten Kompetenzen hervorheben

  • Sehen, wer sich wann und wie oft Dein Profil angesehen hat und wie dieser Besucher Dich gefunden hat

  • Die Statistiken Deiner Profilbesuche ansehen

  • Dich in Suchergebnissen hervorheben lassen und so mehr Besucher auf Dein Profil locken

Das heißt: Wenn Du sehr aktiv auf Jobsuche bist oder als Unternehmen beispielsweise Werbung schalten oder Dein Profil weiter ausbauen willst, um Talente anzuziehen, ist Xing Premium einen Versuch wert.

Was kostet Xing-Premium?

  • Xing-Premium-Jahresabo: 3,95 € 

  • Dreimonatsabo Premium: 6,95 €

  • Xing ProJobs kostet je nach Laufzeit zwischen 14,95 € und 19,95 €

  • Xing ProBusiness kostet circa 70 € im Monat

kostenfreie und zahlungspflichtige Angebote von Xing

LinkedIn: Der globale Networking-Riese

LinkedIn, im Gegensatz zu Xing, ist eine globale Plattform aus den USA und darauf ausgelegt, dass Du Dich auch mit Personen außerhalb des DACH-Raums vernetzt. LinkedIn hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und bietet eine breite Palette von Funktionen für Networking, Social Selling, Werbung und die Jobsuche. Wenn Du internationale Kontakte und Karrieremöglichkeiten suchst, ist LinkedIn eine perfekte Wahl. Du kannst dort Experten aus aller Welt kennenlernen und von einem internationalen Pool an Stellenanzeigen profitieren.

Auch für Unternehmen, deren Zielgruppe nicht alleine im DACH-Raum unterwegs ist, kann LinkedIn sinnvoll sein. Gerade in Bezug auf Anzeigen bietet Dir die Plattform eine Menge Möglichkeiten, um Deine Lösungen zu bewerben. Du kannst verschiedene Ads für Zielgruppen hochladen und sogar Adress- oder Leadlisten aus Sales Intelligence-Tools wie beispielsweise Dealfront Target nutzen, um auf deren Grundlage Audiences zu erstellen.

LinkedIn: Kosten und Funktionen

Natürlich gibt es auch bei LinkedIn diverse Preismodelle. Zum einen hast Du natürlich Dein kostenloses eigenes Profil, mit dem Du selbst posten und mit anderen Beiträgen interagieren kannst. Zusätzlich kannst Du nach Jobs suchen, Dich für Stellen bewerben und von Recruitern angeschrieben werden.

Zum anderen gibt es verschiedene Premium-Versionen von LinkedIn. Die Kosten pro Modell werden monatlich abgerechnet und sind auch monatlich kündbar:

  • LinkedIn Premium Career: 34,41 €,

  • Premium Business: 39,33 €,

  • Recruiter Lite: 122,92 €,

  • Sales Navigator Core: 78,67 €.

Du kannst also wählen, wo genau Du Deinen Schwerpunkt setzen möchtest: Willst Du lieber von Headhuntern gefunden werden oder selbst Talente anwerben? Oder geht es Dir darum, Dein Business besser zu platzieren und Leads zu generieren?

Überblick zu vier LinkedIn-Premium-Modellen, Quelle: aquisa

LinkedIn-Premium-Modelle, Quelle: aquisa

Als Vertriebler*in kann der LinkedIn Sales Navigator spannend für Dich sein. In diesem Tool kannst Du Deine Zielgruppe festlegen und bekommst daraufhin passende Leads ausgespielt.

Beispielseite: LinkedIn Sales Navigator

LinkedIn Sales Navigator

Aber auch Marketer*innen – gerade im Performance- und Content-Marketing – können sich auf LinkedIn austoben. Zum einen kannst Du Dein Business Profil mit wertvollen Posts füllen und so Dein Social Media-Marketing vorantreiben. Auch zur Content-Distribution eignet sich LinkedIn hervorragend. Hast Du vorrangig deutschen Content, kannst Du diesen natürlich auch bei Xing platzieren.

In Bezug auf Ads kannst Du bei Xing als auch bei LinkedIn Werbung an eine bestimmte Zielgruppe ausspielen:

Beispiel für eine Ad auf LinkedIn

Beispiel für eine Ad auf LinkedIn

LinkedIn oder Xing: Was ist beliebter im DACH-Markt?

Die klare Antwort lautet: Kommt darauf an.

Beide Plattformen haben ihre Vorteile und ziehen unterschiedliche Nutzer an. Aktuell hat Xing im DACH-Raum, was die Nutzerzahlen angeht, noch eine leichte Vorreiterposition. Xings Stärke liegt klar in deutschsprachigen Fachgruppen und im Recruiting.

Auf LinkedIn kommunizieren sogar viele Nutzer*innen auf Englisch, obwohl sie sich beruflich fast ausschließlich in der DACH-Region bewegen – einfach, weil der Charakter des sozialen Netzwerks so international ausgerichtet ist und man daher mit Englisch eine viel größere Zielgruppe erreicht.

Während bei LinkedIn eher Personen aus IT-Branchen mit Hochschulabschlüssen in der Tasche angemeldet sind, findest Du bei Xing eher auch mal „handfeste” Berufe wie Transport, Verkehr oder Finanzwesen (Adecco Group, Stand 2019).

Stellenanzeigen bei Xing und LinkedIn in Form einer Grafik (Quelle: Adecco Group)

Stellenanzeigen bei Xing und LinkedIn (Quelle: Adecco Group)

Was das Alter betrifft, lassen sich keine Schlüsse ziehen, ob Xing-Nutzer nun wesentlich älter sind als LinkedIn-User, da viele ihr Alter nicht angegeben haben. Das ist insofern spannend, als Du in allen Hierarchie- und Joberfahrungsstufen auf beiden Plattformen fündig wirst.

Vergleich Altersstruktur LinkedIn vs. Xing

Vergleich Altersstruktur LinkedIn vs. Xing

Was allerdings auffällt, ist die unterschiedliche Verteilung der Hierarchiestufen. Auf LinkedIn scheinen mehr Führungskräfte mit höheren Abschlüssen registriert zu sein als bei Xing: 

Vergleich Hierarchiestufen der User LinkedIn vs. Xing (Quelle: Adecco Group)

Vergleich Hierarchiestufen der User LinkedIn vs. Xing (Quelle: Adecco Group)

Das heißt, bei LinkedIn wirst Du vielleicht eher Entscheider finden, die Du mit Ads oder Social Selling ansprechen kannst. Oder Du findest die passenden Talente für Führungspositionen.

Bei Xing ist das natürlich auch möglich, aber Du findest hier mehr Berufstätige mit einer (deutschen) Berufsausbildung und für traditionellere Branchen.

Fazit: Darum solltest Du Xing nicht vernachlässigen

Du weißt jetzt: Sowohl Xing als auch LinkedIn haben Vor- und Nachteile. Die Reichweite im DACH-Raum ist fast gleich, international hat LinkedIn deutlich die Nase vorn. Dementsprechend ist LinkedIn auch teurer, falls Du Dich für ein Premium-Upgrade entscheidest.

Wichtig bei der Wahl zwischen Xing und LinkedIn ist, wie aktiv Du dort sein möchtest und was Du mit einem Profil erreichen möchtest. Für kleine bis mittelständische Unternehmen oder auch für die Jobsuche im deutschsprachigen Raum punktet Xing. LinkedIn dagegen ist für Personen und Unternehmen interessant, die sich eher in Europa oder international positionieren möchten. Die Frage nach einem Premium-Account ist hier erst einmal zweitrangig. Warum probierst Du nicht die kostenlose Basisversion aus und legst zum Erkunden auf beiden Netzwerken ein Profil an? 

Sowohl Xing als auch LinkedIn bieten B2B-Unternehmen in der DACH-Region eine solide Reichweite. Auch Social Selling und Lead-Generierung funktionieren bei beiden Plattformen gut. Denn wer hier aktiv ist, hat ein Interesse daran, neue Geschäftskontakte zu knüpfen und ist in der Regel auch offen für Angebote. Probier’s doch einfach aus!

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